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Freitag, 25. April 2014

Euer Ziel 5.5

Hauptschulabschluss, eher schlecht als recht,aber in Anbetracht der Umstände grenzte es an ein Wunder,das ich diesen überhaupt erreichte.
Die Abschlußschüler waren emsig in der Aula mit den Vorbereitungen der Feier beschäftigt.
Es wurde geprobt,geschmückt,Stühle gerückt.
Alles sollte perfekt werden, um den letzten Schultag zu Feiern.
Die Mädels redeten über ihre Kleidung, die Frisur und über das was in der Zukunft lag.
Allesamt waren sie aufgeregt und freuten sich auf diesen gemeinsamen Tag.

Am nächsten Tag war es nun soweit.
Der große letzte Tag.
Es gab einen Gottedienst.
Der Schuldirektor hielt seine Standardrede.
Einige Schüler lasen Gedichte vor und danach wurden die Abschlusszeignisse verteilt.
Zum Schluss gab es ein Lied der Schulband in der ich keine unwichtige Rolle spielt.
Eigentlich war es genau das,was mich davon abhielt traurig zu sein.
So sang ich ein bisschen Frieden als ginge es um mein Leben.
Es gab Applaus.
Für einen kurzen Moment freute ich mich daran,das mich Menschen bemerkten.
Das man etwas ,was ich tat schön fand.
Es gab mir  das Gefühl nicht so einsam zu sein.

Im Bus nach Hause war es sehr still.
Um genau zu sein war ich der einzige Fahrgast.
Der Fahrer sah mich mitleidig an,ersparte mir aber jegliche Art der Konversation.

Zu Hause angekommen, ging ich meiner Arbeit nach.
Es waren viele Gäste im Haus.

In dieser Nacht gab es mal wieder Streit.
Wie so oft zog mich der kühle Osten aus meinem Bett,um Vater zu beruhigen.
Ich hatte Übung darin,auch wenn es  mir nicht immer gelang und ich dabei der Dumme war.
Die Gemüter beruhigten sich wieder und ich durfte wieder zu Bett gehen.
Nur konnte ich keinen Schlaf mehr finden.
Zu aufgewühlt von den Ereignissen des Tages starrte ich die Decke an.
Ich beschloss nach unten zu gehen um etwas zu trinken.
Auf leisen Sohlen schlich ich durch den Flur die Treppe hinunter.
Die beiden saßen noch unten und unterhielten sich in friedlichem Ton.
Das Getränk konnte ich nun vergessen.
Ich wollte nicht gesehen werden.
So drehte ich mich auf dem Absatz, um wieder zurück in mein Zimmer zu gehen.
Bis der Name meiner Mutter meine Aufmerksamkeit weckte.
Ich beschloss mich zu setzen und lauschte ihrer Unterhaltung nach.
So erfuhr ich in dieser Nacht die Wahrheit.
Eine Wahrheit die ich lange schon ahnte.
Wir haben soviel geschafft , hieß es.

Mein Durst war augenblicklich gelöscht.
Langsam, zitternd schlich ich mich nach oben.
Sie hatten mir alles genommen,was mir etwas bedeutete.
Den Menschen der mich geliebt hat.
Nun war ich an der Reihe.