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Sonntag, 19. Juni 2016

Und dann auch noch die Wechseljahre

Und dann auch noch die Wechseljahre

Mit 42 sollte man denken man hätte das Schlimmste hinter sich gelassen und könnte gelassen in die Zukunft blicken, denn schließlich war ich als Kind so etwas wie ein kleiner Held.
Ein Held über den man heute noch stolz sein kann, dass er das alles so gut verkraftet hat.
Die Narben auf der Haut verheilt und die der Seele in Schubladen tiefe Schubladen versteckt.
Zugeschlossen, zugemauert und ungeachtet.

Und plötzlich fängt es an dich einzuholen die Schubladen öffnen sich ohne deinen Willen.
Sie lassen frei, was du so gut versteckt.
Erinnerungen kommen von allen Seiten und vermischen sich mit deiner neuen Zukunft.

Die Heldin, deren Rüstung einst so stark steht unbekleidet mit dem Rücken zur Wand.
Erdrückt von der Vergangenheit.

Die Stimme in deinem Kopf die schreit, du bist im Hier und Jetzt.
Ist ein Halt der nicht länger hält.
Wie eine an Seilen geleitete Puppe läufst du durch den Tag oft ohne selbst die Richtung zu bestimmen.
Anfangs gleicht es einem Kampf in dem du verzweifelt versuchst alles wieder in die richtige Richtung zu setzen.
Du versuchst dich zu beruhigen dir selbst einzureden das es eine Phase ist, aus der du schon wieder rauskommen wirst.

Verstehst nicht welche Richtung dein Leben einschlägt und warum alles so schwierig für dich ist.

Es ist wie der Durchmarsch durch die Trauerphasen.
Du bist schockiert.
Du wirst wütend und zornig.
Willst es einfach nicht wahrhaben.
Du versuchst loszulassen.
Und schließlich endest du in der Akzeptanz.

Die tragische mit Selbstmitleid vermischte schockierende Sicht im Stadium der Erkenntnis.

Ein erfahrener Mann sagte mir also es wären die Wechseljahre die einen so aus dem Gleichgewicht bringen.
Im ersten Moment ein Schock, denn die sollen ja nun bekanntlich länger als fünf Minuten dauern.
Bis zu 15 Jahre!
Lieber Gott, mein armes Umfeld ich appelliere nun schon an eure Geduld. 

Was also tun?

Nun sie könnten den Verlust ihrer sie stabilisierenden Hormone ersetzen, das wiederum gleicht aber auch einem russischen Roulette, denn wenn sie , wie meiner einer Qualmen wie ein Schlot, dann werden diese Jahre keine 15 sein und sie sollten sich Gedanken über Farbe und Ausstattung ihrer Kiste machen.
Ich wäre ja für weiße Seide mit Swarovskisteinen verziert.

Der andere Weg wäre es pflanzliche Hilfsproduckte einzunehmen.
Haben den Vorteil, dass sie weiter dampfen können und die Ausstattung besagter Kiste auch nicht so schnell von Nöten sein wird.
Nachteil: sie benötigen einen starken Glauben um die Wirksamkeit der Natur zu erleben. 
Oder sie versuchen die Sache locker zu sehen, als Phase, was sie letzten Endes auch ist.
Etwas in das sie sich nicht reinsteigern sollten.
Alles wird gut!
Sie sind nicht alleine.

 




Donnerstag, 16. Juni 2016

Hopfen und Malz

Sind wir nun also schlechtere Menschen nur weil wir Angst und Panikattacken haben?
Sind wir deswegen weniger intelligent oder weniger wertvoll als andere Menschen?

Nein!

Hier nur ein paar Beispiele:
Woody Allen

Er schaffte es kaum bei ausgeschaltetem Licht zu schlafen.
Eine Unmenge an Neurosen hat der gute und ist trotzdem ein erfolgreicher Mensch.

Charles Darwin
Der Begründer der Evolutionstheorie  bekam nach seiner langen Forschungsreise schwerste Panikattacken.
Da, und der war wirklich ein schlauer Kerl!

Und Last but not least!
Siegmund Freud
Der Begründer der Psychoanalyse.
Der hatte dass auch!
Ja, sie lesen richtig!
Der Siegmund Freud.
Ob ich das nun gut finden soll, weiß ich nicht, denn irgendwie lässt es den Gang zum Psychologen in einem komischen Licht darstehen.
Irgendwie entzieht es dem ganzen die Hoffnung auf Besserung, wenn man sich seinen Gemütszustand mal näher unter die Lupe nimmt.

Dafür gibt es ja heute zum Glück Psychopharmaka und eine Kombination aus beidem,egal wie fertig der Analysierende selbst ist.

Wer weiß denn schon, was in den Köpfen gegenüber gerade so vor sich geht?
Du erzählst mit schweren Herzen all deine Probleme und er denkt vielleicht darüber nach, ob es am Abend Nudel oder Kartoffelauflauf gibt.
Ich wäre ja für die Nudeln.
Oder er geht gerade den letzten Streit mit seiner Frau durch.
Muss ich meine Socken Abends in die Wäschebütte tragen, oder liegen lassen wie immer?
Wenn sie mich fragen?
Ich wäre für die Bütte!!!!
Vielleicht, aber denkt er auch, da ist Hopfen und Malz verloren.

Fakt ist für mich, das jeder Mensch mit dem Leben so seine Probleme hat.
Der eine mehr, der andere weniger.
Der eine kaschiert sie besser, der andere weniger.
Hopfen und Malz sind erst dann verloren, wenn sie es soweit kommen lassen.