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Montag, 10. März 2014

Der kühle Ostwind 5.2

Kaum einen Atemzug warst du fort und meine Welt drehte sich, als hätte es dich nie gegeben.
Alles was an dich und uns erinnerte war fort?
Unwiederruflich in den Flammen verschwunden.
Zurück blieb Einsamkeit und Angst.
Verzeih mir mein Vertrauen ihr gegenüber.
Wie konnte ich ahnen,was sich dahinter verbirgt.
Ihr Deutsch war zu Anfang noch gebrochen,aber zur Komunikation völlig ausreichend.
Sie war nett zu mir.
Wie der Wolf im Schafspelz nett zu einem  Lämmschen ist,dem der Boden unter den Füßen weichte.
Der Zubiss ließ nicht lange auf sich warten.
Sie ging heimlich mit mir rauchen,was ich echt Super fand ,denn schließlich war ich eigentlich zu jung dafür.
So vertraute ich ihr einige meiner kleinen Geheimnisse an.
Meine Schwärmerei für den 17 jährigem Nachbarsjungen.
Mein erster Kuss,wenn auch ein zaghafter mit dem Sohn eines Gastes.
Kleinigkeiten und dennoch die Welt für ein 13 jährigem Mädel.
Der Betrieb lief weiter.
Nur,dass sie nun auch ein Teil des neuen ganzen war.
Eine Angestellte,wie man mir glauben machte.
Kurz nach dem aussprechen meiner kleinen Geheimnisse wurde mir jedoch bewußt,das sie weit mehr als dies war.
Ein klärendes Gespräch mit meinem Vater sollte mir die Konsequenzen aufzeigen,warum man sich von falschem Pelz nicht täuchen lassen sollte.
An diesem Tag änderte sich mein Leben nochmals vollständig.
Ich verlor mein zu Hause und mich selbst.
Nicht zuletzt meinen Namen.
Das Wort Nutte. Ausgesprochen klingt es in Kinderohren hart,aber mit dem Akzent des Windes klang es wie ein Urteil.
Dies war nun mein neues ich.
Der Name der einst in Liebe ausgesucht wurde wisch dem  kalten Wort mit östlichem Akzent.
Ich bemühte mich dennoch um eine Integration der neuen Gegebenheiten ,was nicht wirklich leicht war.
In der Schule nähte ich Sofakissen ,im Betrieb war ich steht's fleißig.
Ich versuchte es den beiden Recht zu machen wo es eben ging, aber der Erfolg blieb aus.
Die Kissen landeten im Müll und es wurde bestimmt,das ich mich nicht mehr in ihren privaten Räumen aufzuhalten habe.
So verschloss man mir in meinem eigenen zu Hause Wohn und Badezimmen..
Zum waschen hatte ich ein Becken in meinem Zimmer und meine Notdurft erlaubte man mir gnädigerweise in den Gästetoiletten zu verrichten.
Alle Bemühungen waren vergebens.
Was hab ich mir erhofft?
Das Lamm es sollte laufen und dabei im Schlamm ersaufen.

Der Ostwind bließ heftig,aber der Sturm,der Stand noch aus.

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